Der Mond im individuellen Geburtshoroskop steht für das Gefühl. Ein Gefühl entsteht, wenn der Geborene etwas in seiner Welt wahrnimmt, und in ihm eine Art Abdruck dessen, was er erfahren hat, entsteht. Ein Gefühl ist daher ein seelischer "Eindruck".
Fühlen ist ein passiver Vorgang, der in unserer heutigen aktiven "Macher-Welt" keinen hohen Stellenwert genießt und doch so wichtig ist für unser seelisches Gleichgewicht.
Wo der Mond im individuellen Horoskop steht, ist man möglicherweise empfindsamer und häufiger seelischen Schwankungen unterworfen, als in anderen Lebensbereichen. Dort wünscht sich der Geborene seelische Geborgenheit. Der Mond ist das Symbol, wie das Leben empfangen wird, wie der Lebensstrom im Einzelnen fließt. Werden Gefühle blockiert oder nicht zugelassen, wird auch die innere Lebendigkeit blockiert, was u.a. zu Depressionen führen kann.
Er lässt Rückschlüsse auf die Mutterbeziehung zu, wie der Horoskopeigner seine Mutter wahrgenommen hat, nicht wie sie tatsächlich ist. Die Position kann anzeigen, inwiefern der Geborene noch von seiner Mutter bestimmt wird oder auch wie er sich selbst möglicherweise gegenüber Kindern verhält. Der Mond steht für die Kindheit, das innere Kind, den Wunsch nach Befriedigung der ureigensten Bedürfnisse, nach seelischer Geborgenheit und Wärme.
Ein Säugling schreit aus Hunger und erhält Nahrung, ohne etwas dafür tun zu müssen. Ein scheinbar magischer Vorgang. Dort wo der Mond im Horoskop steht, erwartet der Geborene, dass seine Bedürfnisse gestillt werden, weil sie da sind.
Wer sich den Mond im Horoskop genauer anschauen möchte, kann sich an der Zeichenstellung und der Hausstellung orientieren. Nach TPA-Lehrmeinung ist der Mond das einzige Gestirn im Horoskop, wo es sinnvoll ist, das Zeichen anzuschauen. Der Mond verweilt ca. 2,5 Tage in einem Zeichen, sodass die Zeichenstellung noch von individueller Bedeutung ist.
Das Zeichen ist so etwas wie die „Brille“, mit der er in die Welt hinausschaut.
Steht der Mond beispielsweise in den Fischen, ist die Brille beschlagen, sodass er gar nicht so genau wahrnehmen kann, was da draußen vor sich geht. Durch die Nebelschwaden sehen manche Sachen auch ganz anders aus, verzerrt, verschoben, verschleiert. Rosarot und wunderschön oder auch gefährlich und bedrohlich, obwohl die objektive Realität ganz anders aussieht.
Ein Mond im Löwen empfindet sich selbst als uneingeschränkten Herrscher und unterteilt seine Umwelt möglicherweise in Untertanen, Hofnarren und Feinde. Frustrierende Erlebnisse sind vorprogrammiert, wenn das Feedback der Umwelt nicht die gewünschte Aufmerksamkeit bringt.
Der Mond im Wassermann möchte am liebsten mit Gefühlen nichts zu tun haben. Er springt in seinem Gefühlsleben zwischen sich widersprechenden Gefühlen hin und her, ohne sich wirklich auf ein klares Empfinden festlegen zu wollen. Zu groß ist die Angst, auf einen bestimmten Gefühlsausdruck festgenagelt zu werden und sich damit möglicherweise schuldig zu machen.
Steinbock-Mond-Geborene mögen klare Strukturen und feste Regeln für Gefühle. Wenn es keinen nachvollziehbaren Grund für ein Gefühl gibt, ist es auch nicht angebracht, dieses Gefühl zu haben.
Diese kurze Beschreibung einiger weniger Mondtypen zeigt, wie unterschiedlich die Welt von den Mond-Zeichen wahrgenommen wird. Nimmt man noch die Hausstellung dazu, wird deutlich, wo der Horoskopeigner die Wurzeln seines Handelns finden kann.
Literaturhinweise:
Brigitte Hamann: Das innere Kind im Horoskop (2006), München
Johanna Paungger, Thomas Poppe: Vom richtigen Zeitpunkt (1997), München
Michael Roscher: Der Mond (2006), Tübingen
Bild: Pixabay